Direct Vision Standard London Regelung 2024

Direct Vision Standard in London Änderungen und Entwicklungen im Jahr 2024

Neue geänderte „Direct Vision Standard“ London Regelung (DVS) ab dem 28.10.2024

Änderungen „Direct Vision Standard“ ab Oktober 2024

Die DVS London Regelung ändert sich am 28. Oktober 2024. Der „Direct Vision Standard“ (DVS) und das HGV Safety Permit Scheme für schwere Nutzfahrzeuge (HGVs) gelten für Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 12 Tonnen. Die „Direct Vision Standard“ – London Regelung DVS schreibt vor, dass Fahrer/Firmen vor der Einfahrt in die meisten Teile Londons eine Sicherheitsfreigabe einholen müssen. Liegt keine DVS-Genehmigung vor, können empfindliche Bußgelder (Penalty Charge Notice, PCN) verhängt werden. Die DVS-Anforderungen ändern sich ab dem 28. Oktober 2024.

Was bedeutet die DVS Regelung (Direct Vision Standard)

Der DVS ermittelt , wie viel ein Lkw-Fahrer direkt durch die Fenster seiner Fahrerkabine sehen kann. Dies wird dann in einer Sternebewertung von null Sterne = begrenzte Sicht bis fünf Sterne bei guter Sicht ausgedrückt. Die Sternebewertung wird für jedes Fahrzeug ermittelt und hängt von der Fahrzeugkonstruktion ab, wie gut der Fahrer Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer rund um das Fahrzeug sehen kann. Die Sternebewertung eines Fahrzeugs erfolgt in der Regel zum Zeitpunkt der Herstellung und ändert sich nicht.

Was ändert sich zum 28.10.2024 bei der DVS-Bewertung?

Direct Vision Standard 3 sterne ab 2024
Direct Vision Standard 3 sterne ab 2024

Achtung:

Ab dem 28.Oktober 2024 müssen Lkw über 12 Tonnen mindestens 3 Sterne haben oder mit dem Progressive Safe System (Abbiegeassistent) ausgestattet sein, um im Großraum London fahren zu dürfen.

Der Einbau des Progressive Safe Systems ändert nichts an der Sternebewertung des Fahrzeugs, erhöht aber die Gesamtsicherheit des Fahrzeugs.

Was passiert mit DVS-Genehmigungen vor dem 28.10.24?

Wenn Sie eine DVS-Sicherheitsgenehmigung mit null Sternen, einem Stern oder zwei Sternen für ein Fahrzeug besitzen, welche vor dem 24. Juni 2024 ausgestellt wurde, läuft diese am 27.10..2024 um 23:59 Uhr ab. Ihr Fahrzeug mit null, einem oder zwei Sternen muss mit dem Progressive Safe System ausgestattet werden, um eine neue Genehmigung zu erhalten.

Muss jedes Fahrzeug über 12 Tonnen eine DVS-Sicherheitsgenehmigung erhalten?

Unabhängig davon, ob das Fahrzeug nach Ansicht des Betreibers den allgemeinen Standards entspricht, müssen alle Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 12 Tonnen, die in den Großraum London einfahren oder dort verkehren, über eine gültige Genehmigung für die Sicherheit von Lastkraftwagen verfügen. Die DVS-Genehmigung muss vor Fahrtantritt vorliegen.

Was ist ein Progressives Safe-System (PSS) für die DVS-Regelung?

Ein Progressive Safe System (PSS) für die DVS-Regelung muss mehrere Anforderungen erfüllen.
Im Wesentlichen muss das System den Toten Winkel auf der Beifahrerseite überwachen und die Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern beim Abbiegen minimieren.

Anforderung für ein Progressives Safe-System:

1. Kameraüberwachungssystem (CMS)

Auf der Beifahrerseite des Fahrzeugs muss ein Kameraüberwachungssystem (CMS) angebracht sein. Das CMS muss den Toten Winkel auf der Beifahrerseite einsehen können, der über die Spiegel nicht oder nur schwer einsehbar ist. Die DVS-Richtlinien sehen vor, dass kein zusätzliches CMS eingebaut werden muss, wenn das Fahrzeug bereits über ein CMS verfügt oder wenn das Fahrzeug nach den UNECE-Regelungen R151 und R159 genehmigt wurde.

2. Spiegel der Klassen V und VI oder CMS

An der Front- und Beifahrerseite des Fahrzeugs müssen Spiegel der Klassen V und VI oder ein die Spiegel ersetzender CMS oder eine Kombination aus beiden angebracht sein.

3. Toter-Winkel-Informationssystem (BSIS)

Ein Toter-Winkel-Assistenzsystem muss die Beifahrerseite des Fahrzeugs vollständig erfassen, um ungeschützte Verkehrsteilnehmer (Fußgänger und Radfahrer) zu erkennen. Es darf nicht auf feste Objekte am Fahrbahnrand, z. B. parkende Fahrzeuge, reagieren.

4. Moving Off Information System (MOIS)

An der Fahrzeugfront muss ein Moving Off Information System (MOIS) angebracht sein. Das MOIS-System muss den Fahrer vor gefährdeten Verkehrsteilnehmern vor dem Fahrzeug warnen. Es soll Kollisionen im vorderen Toten Winkel beim Anfahren aus dem Stillstand verhindern.

5. Seitlicher Unterfahrschutz

Ein seitlicher Unterfahrschutz ist links und rechts am Fahrzeug anzubringen.

6. Akustisches Warnsystem

Auf der Beifahrerseite ist eine akustische Warneinrichtung anzubringen, die schwächere Verkehrsteilnehmer beim Abbiegen warnt.
Bei Linkslenkern ist sie auf der rechten Fahrzeugseite anzubringen. Bei Rechtslenkern auf der linken Fahrzeugseite.

7. Warnschilder

Externe Warntafeln müssen am Fahrzeug angebracht sein. Diese Warnzeichen müssen deutlich auf die Gefahren rund um das Fahrzeug hinweisen. Die Warnzeichen müssen deutlich erkennbar und lesbar sein.
Der DVS empfiehlt, möglichst Warnzeichen der Größe A3 zu verwenden. Die Größe kann jedoch dem Fahrzeug und der Anbringungsmöglichkeit angepasst werden, so dass auch kleinere Warntafeln möglich sind. Die Aussage der DVS-Empfehlung lautet: „Wenn größere Schilder nicht praktikabel sind, sollte der Betreiber das tun, was für sein Fahrzeug am besten funktioniert und gleichzeitig sicherstellen, dass die verwendeten Schilder klar und lesbar sind“.

Welche Abbiegeassistenten erfüllen die neuen DVS-Richtlinien?

Liegt für ein Abbiegeassistenzsystem eine Zertifizierung nach UNECE R151 vor, so ist die Anforderung1 der DVS-Regelung vollständig erfüllt.
Es ist darauf zu achten, dass dieses System auch nach UNECE R151 geprüft wurde und nicht nur vorgibt, dieser Norm zu entsprechen.

Folgende TruckWarn-Abbiegeassistenten erfüllen die R151 Regelung:

FLEX Abbiegeassistent G3/G4 mit ABE + UN ECE R151

Abbiegeassistent RADAR AAS R151

Welche MOIS-Systeme ( Moving Off Information System) erfüllen die DVS-Regelung?

MOIS Systeme, welche nach der UNECE R159 zertifiziert wurden, erfüllen die DVS-Regelung als Progressives Safe-System für den Frontbereich.
Folgende TruckWarn MOIS-Systeme erfüllen die R159 Regelung:

MOIS Anfahrinformationssystem FLEX nach UN ECE R159

Auf welcher Fahrzeugseite muss das Kameraüberwachungssystem (CMS) / BSIS montiert werden?

Die DVS-Regelung bezieht sich auf die Beifahrerseite. Somit kann bei einem Linkslenker das CMD / BSIS auf der rechten Fahrzeugseite montiert werden. Handelt es sich um einen Rechtslenker wird das System auf der linken Fahrzeugseite montiert. Jedoch empfehlen sich bei einem Linkslenker Fahrzeug Systeme, welche beide Seiten des Fahrzeuges überwachen.

Wer ist für die Funktion des PSS-Systems verantwortlich?

Die Fahrer müssen sicherstellen, dass ihre Ausrüstung für indirekte Sicht, einschließlich Toter-Winkel- und Anfahr-Informationssysteme, voll funktionsfähig ist.

Wie erfahre ich meine DVS-Sternebewertung für mein Fahrzeug?

Viele Fahrzeugtypen sind auf der Seite der „DVS-Safety-permit-application“ hinterlegt und können dort direkt abgefragt werden, indem Sie Ihre Fahrgestellnummer (VIN) angeben:

https://tfl.gov.uk/modes/driving/dvs-safety-permit-application/

Ist Ihr Fahrzeug nicht in der Datenbank fragen Sie bei Ihrem Fahrzeughersteller nach, um das Sterne-Rating für Ihrem Fahrzeugtyp zu erfahren.

Hier finden Sie einige Kontakte der Fahrzeughersteller, um die Sternebewertung für Ihr Fahrzeug zu erfahren, wenn dieses in der DVS-Datenbank nicht hinterlegt ist:

HerstellerKontaktTelefonE-Mail / Online-Formular
DAFDAF Zentrale Entwicklung+44 (0) 1844 261111ukwvta@daftrucks.com
Dennis Eaglecontact.us@dennis-eagle.co.uk
MANVertriebsingenieurwesen+44 (0) 1793 448000salesengineering@man.eu
RenaultProduktentwicklung+44 (0) 1926 401777www.renaulttrucksdvs.co.uk
ScaniaDVS-Ingenieurwesen+44 (0) 1908 210 210DVS@scania.com
https:\dvs.scania.com
VolvoVertriebsingenieurwesen+44 (0) 1926 401 777www.volvodvs.co.uk
Mercedes Benz Truckshttps://dtneptune.com/launchpad/direct-vision-certificate
IvecoProduktentwicklungproductengineering@iveco.com
Was ist das HGV Safety Permit Scheme für schwere Nutzfahrzeuge?

HGV steht für schwere Nutzfahrzeuge wie Lkw und Busse.
Historisch gesehen sind schwere Nutzfahrzeuge überproportional an tödlichen Kollisionen mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern beteiligt. Aus diesem Grund wurde im Oktober 2019 in London die weltweit erste DVS eingeführt.
Ab 2021 müssen Lkw mit einer DVS-Einstufung von null Sternen mit einem Sicherheitssystem ausgestattet sein, um im Großraum London fahren zu dürfen. Daten zeigen, dass tödliche Zusammenstöße, bei denen schlechte Sicht eine Rolle spielt, seit der Einführung der DVS-Regelung um 75 Prozent zurückgegangen sind.

Was hat sich an der DVS-Regelung und HGV-Sicherheitsgenehmigung im Oktober 2024 verändert?

Seit der Einführung des DVS im Jahr 2019 betrug die Mindest-DVS-Sternebewertung für den Betrieb von Lastkraftwagen in London nur einen Stern.
Fahrzeuge mit null Sternen oder ohne Bewertung mussten zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erfüllen, die als „Safe System“ bezeichnet wurden, um in London betrieben werden zu können.
Ab Oktober 2024 werden diese Anforderungen verschärft und die erforderliche DVS-Mindestbewertung von einem Stern auf drei Sterne angehoben. Das bedeutet, dass Fahrzeuge mit zwei oder weniger Sternen auf der DVS-Sternebewertungsskala mit dem neuen PSS ausgestattet werden müssen.

Was ist die DVS Sterne-Rating Scala?

Die DVS-Sternebewertung bezieht sich auf die direkte Sicht auf Verkehrsteilnehmer neben dem Fahrzeug.

  • 0 Sterne = Eingeschränkte direkte Sicht
  • 1 Stern = Mindestanforderung bis 2024
  • 2 Sterne
  • 3 Sterne = Minestanforderung ab Oktober 2024
  • 4 Sterne
  • 5 Sterne = Gute direkte Sicht
Limited Direct Vision
Limited Direct Vision
HGV star rating boundaries
HGV star rating boundaries
Zusammenfassung der PSS-Anforderungen (Progressive Safe System) für die DVS-Regelung
  1. Kamera-Überwachungssystem
    Auf der Beifahrerseite des Fahrzeugs ist ein voll funktionsfähiges Kamera-Überwachungssystem zu installieren, um den verbleibenden toten Winkel auf der Beifahrerseite vollständig zu beseitigen.
  2. Seiten- und Frontspiegel der Klassen V und VI
    An der Front- und Beifahrerseite des Fahrzeugs müssen Seiten- und Frontspiegel der Klassen V und VI oder ein Kamerasystem als Spiegelersatz oder eine Kombination aus beiden angebracht sein. Kamerasysteme, die Spiegel ersetzen, müssen der UN/ECE-Regelung Nr. 46 entsprechen.
  3. Personenerkennung auf der Beifahrerseite
    Ein System, das den Fahrer in geeigneter Weise vor ungeschützten Verkehrsteilnehmern warnt, muss entsprechend den technischen Spezifikationen für PSS auf der Beifahrerseite des Fahrzeugs installiert werden. Ein Fahrzeug, das mit einem Abbiegeassistenten ausgerüstet ist, der nachweislich der UN/ECE-Regelung Nr. 151 entspricht, erfüllt diese Anforderung.
  4. MOIS Anfahrinformationssystem
    Ein Anfahrwarnsystem (MOIS) muss an der Fahrzeugfront angebracht sein, um den den Fahrer vor der Anwesenheit eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers zu warnen.
    Ein Fahrzeug mit einem MOIS-System welches der UNECE-Regelung 159 entspricht, erfüllt diese Vorschrift.
  5. Seitlicher Unterfahrschutz
    Am Fahrzeug muss ein seitlicher Unterfahrschutz angebracht sein. Es sei denn, es wird nachgewiesen, dass dies aufgrund der Bauart nicht möglich ist. Diese Einrichtung muss der UNECE-Regelung 73 entsprechen.
  6. Seitliches Warnsignal
    Ein akustisches Warnsignal für das Abbiegen des Fahrzeuges muss auf der Beifahrerseite angebracht sein, um ungeschützte Verkehrsteilnehmer beim Abbiegen ausreichend akustisch zu warnen.
  7. Warn-Aufkleber
    Die Fahrzeuge müssen mit Warnaufklebern versehen sein, die ungeschützte Verkehrsteilnehmer in geeigneter Weise optisch auf Gefahren in der Umgebung des Fahrzeugs aufmerksam machen.